„Den Flüchtlingskindern Fahrräder zur Verfügung zu stellen ist die eine Sache, doch sich richtig im Straßenverkehr zu verhalten eine andere", stellte Sografia Poutachidis, Kreisjugendleiterin beim DRK-Kreisverband Mannheim e.V. fest, als sie und JRK Gruppenleiterin Katharina Kloska am ersten Treffen "Schriesheim hilft" teilnahmen. Dort berichtete die Initiatorin Fadime Tuncer über die 5 Flüchtlingsfamilien aus Syrien, die in Schriesheim untergebracht sind. Man konnte den Kindern zwar teilweise Fahrräder zur Verfügung stellen, aber da diese die Verkehrsregeln nicht kannten, waren sie eine Gefahr für sich und andere Verkehrsteilnehmer.
Der Gedanke den Kindern das Fahrradfahren zu verbieten kam für das Jugendrotkreuz nicht in Frage und so organisierte man gemeinsam mit der Jugendverkehrsschule Mannheim am Samstag, den 22. November ein Fahrradtraining für 15 Flüchtlingskinder aus Schriesheim und Altenbach.
Zunächst wurden die Kinder im Alter von 4 bis 13 Jahren, teils in Begleitung der Eltern, vom Roten Kreuz nach Mannheim gefahren.Bei der Ankunft wurde man bereits herzlich von Tanja Ambacher und Bernhard Walzenbach von der Polizei empfangen. Zunächst vermittelte man den Kindern die Bedeutung der wichtigsten Verkehrszeichen. Dank der Unterstützung einer sprachgewandten Mutter wurden kleinere Verständigungsschwierigkeiten schnell überwunden.Anschließend bekam jedes Kind einen Fahrradhelm, ein altersgerechtes Fahrrad und eine erste Einweisung. Fortan war dann auch die Polizei froh über die zahlreich anwesenden DRK Helfer/innen. So kümmerte sich Michael Klesius vom DRK Ortsverein Seckenheim liebevoll um die kleinste Teilnehmerin, welche zwar noch kein Fahrrad fahren konnte, sich aber zu Fuß auf große Erkundungstour begab. Katharina Kloska und Paula Thiele vom JRK-Aktionsteam brachten einem Mädchen sogar das Fahrradfahren bei und waren somit die Heldinnen des Tages.Die Polizei hingegen kümmerte sich mit viel Geduld um die Größeren und das eigentliche Fahrradtraining. Unter anderem standen punktgenaue Bremsübungen und einhändiges Slalomfahren auf dem Übungsplan.Bevor die Kinder wieder nach Hause gefahren wurden, gab es in einer Abschussbesprechung noch lobende Worte, eine Kleinigkeit zu essen und als Erinnerung einen Spitzer in Form eines Polizeihelms. Sografia Poutachidis zog ein durchweg positives Resümee „Die Kinder hatten so viel Spaß, dass es sicherlich nicht die letzte Aktion des Jugendrotkreuzes war". Herzlich bedankte sie sich bei der Polizei, den DRK Ortsvereinen für die Bereitstellung der Fahrzeuge, aber vor allem bei Michael Klesius und Kevin Einsmann vom Ortsverein Hirschberg, beide stellten sich spontan als Fahrer zur Verfügung.