Strafe für Unfall-Gaffer - Kreisverband Mannheim e.V.
· Pressemitteilung

Strafe für Unfall-Gaffer

Andreas Schott, stv. Rettungsdienstleiter, appelliert an den gesunden Menschenverstand.

Rotes Kreuz appelliert an den gesunden Menschenverstand

Sie halten mitten auf der Autobahn an, um sich einen Unfall anzuschauen, zücken im schlimmsten Fall sogar Smartphones und schießen Fotos von Verletzten oder gar Toten: Unfall-Gaffer.
Die Länderkammer des Bundesrats hat vergangene Woche eine Gesetzesinitiative auf den Weg gebracht, um diese Menschen härter zu bestrafen. Schon der Versuch, eine Unfallstelle zu fotografieren, soll strafbar sein. Außerdem soll es für die Polizei einfacher werden, Schaulustigen ihre Handys abzunehmen.
Die "Weinheimer Nachrichten" haben bei Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst nachgefragt: Bringen härtere Strafen tatsächlich etwas? Sind Unfall-Gaffer auch in unserer Region ein großes Problem? Gibt es auch andere Möglichkeiten, um Neugierige von der Unglücksstelle fern zu halten?

Das Deutsche Rote Kreuz kennt das Gaffer-Phänomen. Aber: "Wir sind der Meinung, dass Strafen nicht zielführend sind. Wir appellieren an den gesunden Menschenverstand und den Respekt gegenüber den Mitmenschen. Jeder sollte sich überlegen, dass er in eine Notlage kommen könnte und dann sicher nicht das Ziel von Schaulustigen sein möchte, die schlimmstenfalls auch noch die Rettungsarbeiten behindern. Es ist allerdings traurig, dass darüber nachgedacht werden muss gesetzliche Regelungen zu schaffen", sagt der stv. Rettungsdienstleiter Andreas Schott vom DRK-Kreisverband Mannheim e.V.
Die DRK-Mitarbeiter sind im Umgang mit Gaffern geschult. "Sollte es durch Gaffer zu Störungen im Einsatzablauf oder zur Verletzung von Persönlichkeitsrechten kommen weisen unsere Mitarbeiter die Schaulustigen in aller Deutlichkeit darauf hin. In den allermeisten Fällen zeigen diese dann peinlich berührt Verständnis, nur in seltenen Fällen muss die Polizei zu Hilfe gerufen werden", sagt Schott.

»Den ganzen Artikel mit den Antworten der Feuerwehr und Polizei finden Sie hier (Feuerwehr Weinheim).
oder
»In den Weinheimer Nachrichten - Ausgabe 21. Juni